„Requiem“ von Andrew Lloyd Webber


2014 Requiem A.L.Webber

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Unser Konzertprogramm für den 16. November weckte mit dem Requiem des weltberühmten Musicalkomponisten Andrew Lloyd Webber ganz besondere Erwartungen. Musicalsound im Requiem? Fast nicht! Aber zahlreiche hinreissende Rhythmen wie wir sie aus andern Werken Webbers kennen gab es immer wieder, manchmal gar etwas frech und ruppig. In Erinnerung an Strawinsky und Orff. Harmonische Süsse am laufenden Band? Auch nicht! Aber ab und zu äusserst subtile Klänge in meditativ ruhigen Teilen, dass fast die Zeit stehen blieb. Gibt’s im Requiem auch einen Welthit wie „Don’t cry for me Argentina“ aus Evita oder „Memory“ aus Cats? Jawohl, diesen Hit gibt’s ansatzweise! Das „Pie Jesu“ aus dem Requiem ist in allen erdenklichen Besetzungen weltweit verbreitet und wird auch oft kleinen Kindern als Einschlaflied gesungen. Nur als Hitparadenstürmer wurde es nie lanciert.

Webbers Requiem beginnt in der Stille und ist geprägt durch bis zu achtstimmige Chorgesänge, zwei hochdramatische Solopartien für Sopran und Tenor (Placido Domingo war Solist der Uraufführung unter Lorin Maazel) und der Kinderstimme (Child Voice). Durch diese Besetzung ergibt sich ein äusserst abwechslungsreiches Klangbild, welches auch in der Handhabung des Orchesters (wir spielen die vom Komponisten autorisierte reduzierte Fassung) widerspiegelt.

Zur Eröffnung unseres Konzertes wurde das Vibraphon-Concerto von Florian Poser mit dem Titel St. Mountain aufgeführt. Wir kamen mit dieser schwungvoll-jazzigen Hommage an einen Heiligen Berg Ihren stilistischen Erwartungen an Webbers Requiem etwas entgegen, um danach mit Rachmaninoffs Vocalise und deren Sprachlosigkeit zum stillen Beginn des Hauptwerkes, eben Webbers Requiem, unseres Programms überzuleiten.